Sonderverein der Züchter schwarzer Wyandotten
Gegründet 1908
Am Burndahl 18 • 2211 Hohenaspe - Telefon 04893/513 1. Vors. Heinrich Göttsche
1908-2008 100 Jahre schwarze Wyandotten Geschichte
1864 hat man in Amerika damit begonnen, ein mittelschweres Huhn mit einer besonderen Farbe zu züchten - es wurden folgende Rassen für die Kreuzung genutzt:
Silber-Sebright Hahn, gelbe Chochin Henne, Hamburger Silberlack und dunkle Brahma
dann wurde noch Chittagong (eine Kreuzung aus Chochin und Malaien -beide aus Asien) und schließlich noch Silber Paduaner und Houdon verwendet.
Aus diesem Rassengemisch sind dann in Amerika die Silber-Wyandotten entstanden.
Anfangs konnte man sich über einen Namen der Rasse in Amerika nicht einigen. 1883 schlug Fred A. Houdlett aus Bosten den Namen Wyandotten vor - danach wurde die Rasse in Amerika anerkannt.
Über die Entstehung des Namens gibt es zwei Varianten: zum einen soll die Rasse nach einem Schiff und zum anderen nach einem Indianerstamm benannt worden sein.
Es ist wohl nahe liegend, dass die Wyandotten ihren Namen von dem Indianerstamm haben - der Stamm hieß „Wyandott".
Ihre unwahrscheinliche Winterhärte kann zusätzlich dem Indianerstamm zugeordnet werden, da dieser extremen Wintern ausgesetzt war - der Stamm lebte in den Staaten New York und Michigan, USA. Selbst bei größter Kälte verfrieren keine Kämme und Kehllappen - die Tiere sind sehr gute Winterleger.
Die ersten Silber Wyandotten wurden 1883 durch Louis Porzel Leuscha und N.C. Wichmann über Hamburg in Deutschland eingeführt - nun begann man mit der Herauszüchtung der schwarzen Wyandotten.
Es war ein langer und schwieriger Weg, da man zur Herauszüchtung
Plymouth,
Orpington,
Italiener
weiße Wyandotten,
Langschon,
Cochin und
schwarze Hamburger
nutzte. Richard Greif, Wallbach (1903), Albert Ulrich, Hartha (1904) und Heinrich Becker Mühlheim/Ruhr (1905) zeigten die ersten schwarzen Wyandotten in Deutschland.
Am 08. Januar 1908 wurde in Düsseldorf auf Einladung von August Dette der SV der Züchter schwarzer Wyandotten gegründet.
In Sachsen wurde am 27.04.1919 unter Vorsitz von Paul Möbius ein weiterer Sonderverein gegründet - dieser schloß sich jedoch 1921 mit dem seit 1908 bestehendem Verein zusammen.
Durch den Krieg und durch die leidvolle Teilung gab es nun zwei Sondervereine: die SZG und den SV.
Nach der Wende wurden Verhandlungen zwischen SV und SZG über einen Zusammenschluß beider Sondervereine geführt - leider gab es keinen Erfolg. Von Seiten der SZG wurde keine Verhandlungsbereitschaft gezeigt, so dass der BDRG dem SV die alleinige Vertretung der Rasse übertragen hat.
Trotz dieser Schwierigkeit möchte ich es nicht unerwähnt lassen, dass sich ein Mitglied der SZG sehr bemüht hat, dass die Züchter der SZG dem SV beitreten - es war der leider verstorbene Zuchtfreund Heinz Salomon. Durch seine Vermittlung sind beide Sondervereine zu einer Einheit zusammengewachsen, in der die Züchterfreundschaft im wahrsten Sinne des Wortes gepflegt und gelebt wird.
Anforderungen an unsere Rasse
Wie sollen unsere schwarzen Wyandotten nun aussehen?
Ein Ausspruch aus den Jahren der Heranzüchtung unserer Schwarzen hat bis zum heutigen Tag seine Gültigkeit: die Wyandotten sollen ein Huhn von behäbiger Eleganz sein.
An erster Stelle bei unseren Wyandotten - und das bei allen Farbenschlägen - steht die Form.
Wir verlangen in allen Teilen eine abgerundete Form. Es wird ein mittelhoher Stand verlang, bei gut sichtbaren Schenkeln. Bei Seitenansicht sollte eine ausgeglichene Unterlinie, sowie eine ausgeprägte Brust erkennbar sein.
Wir sollten unsere Wyandotten aber nicht nur von der Seite sehen (Horizontale), die Betrachtung sollte ebenfalls von oben erfolgen (Vertikale).
Aus der Vertikalen wird eine gleich bleibende Breite von den Schultern über den Rücken und Sattel bis zum Abschluß verlangt - dadurch zeigt sich dann die behäbige Eleganz.
Eine Linienführung vom Hals, der einen leichten Stiernacken zeigen sollte, über den Rücken (Rückenfreiheit 2-3 Fingerbreite), mit einem gezogenen Anstieg über Sattel bis zum Abschluß sollte absatzlos verlaufen.
Der höchste Punkt im Abschluß bei den Hähnen sollte in Augenhöhe liegen - bei den Hennen sollte dieser etwas niedriger ausfallen.
Der Abschluß sollte bei Hahn und Huhn durch die gut ausgebildeten Steuerfedern ein Hufeisen bilden - das wiederum mit Federn, die gegen die Steuerfedern zeigen, gefüllt sein sollte.
Der Kopf, ein Hauptrassemerkmal, muß rund sein, aus dem ein leicht gebogener Schnabel herausragt. Die Schnabelfarbe sollte hornfarbig bis gelb sein.
Der Kamm, im Ansatz breit und gut gefüllt - mit feiner Perlung, sollte in einem Dorn enden und der Nackenlinie folgen.
Die Kehllappen, gut am Schnabel angesetzt, sind idealerweise rund und faltenfrei.
Als Augenfarbe wird orange bis rot gewünscht.
Die Federn am Körper, bis auf Hals und Sattelgefieder, sollten breit und rund sein. Das gesamte Gefieder sollte aber nicht zu locker ausfallen.
Die Gefiederfarbe sollte ein tiefes und lackreiches Schwarz sein, überzogen mit einem käfergrünen Glanz.
Ein zum Grunde hin weißes Untergefieder beim Hahn, das von außen aber nicht sichtbar sein darf, gebrauchen wir unbedingt, um gelbe Läufe und den käfergrünen Glanz bei unseren Tieren zu bekommen.
Bei den Hennen wird ein sehr dunkles, grau-schwarzes Untergefieder bevorzugt.
Die eindrucksvolle Form, mit den sattgelben Läufen und dem lackreichen Schwarz und dem käfergrünen Glanzüberzug, sowie dem roten Gesicht, geben unseren Schwarzen Wyandotten seine imposante Form.
Wünschen wir uns, dass es weiterhin engagierte Züchter für den Fortbestand unserer Rasse gibt - auf die nächsten 100 Jahre.
Mit Züchtergrüßen
Heinrich Göttsche